- "Ein Sechser im Lotto" - Automobilzulieferer fährt auf Kodersdorf ab. Reiner Dürkop, Geschäftsführer der Borbet Sachsen GmbH (links im Bild) und der Kodersdorfer Bürgemeister René Schöne. Foto: Knut-Michael Kunoth
Automobilzulieferer baut Werk zur Produktion von Leichtmetallrädern in Kodersdorf bei Görlitz
Bis zu 400 neue Arbeitsplätze in Kodersdorf bei Görlitz! Der Automobilzulieferer Borbet will ein Werk zur Produktion von Leichtmetallrädern errichten. Gestern Abend stimmte der Gemeinderat Kodersdorf dem Verkauf eines rund zwölf Hektar großen Grundstücks an der Autobahn A 4 zu. Dort sollen jährlich rund zwei Millionen Leichtmetallräder für Pkw hergestellt werden. Nach Einschätzung von Geschäftsführer Reiner Dürkop könnte noch in diesem Jahr mit dem Bau begonnen und 2016 das erste Rad gegossen werden.
Das Familienunternehmen hatte in Sachsen, Thüringen und Brandenburg sowie Tschechien, Polen, Ungarn und auch in Brasilien nach Standorten für sein neues Werk gesucht. „In Kodersdorf stimmte das Gesamtpaket“, sagte Geschäftsführer Reiner Dürkop unserem Sender. Alle Beteiligten vor Ort hätten glaubhaft versichert, dass das Vorhaben umgesetzt werden könne. „Außerdem bevorzugen wir als deutsches Unternehmen den Standort Deutschland“, ergänzte Dürkop. In einem Umkreis von rund 300 Kilometern befinden sich mehrere Autowerke, z. B. VW in Posen (Polen), Skoda in Jungbunzlau (Tschechien) sowie BMW und Porsche in Leipzig.
Die Firma Borbet wurde 1881 in Altena, Nordrhein-Westfalen, gegründet. Sie hat sich nach eigenen Angaben in den vergangenen 30 Jahren zu einem bedeutenden Produzenten von Pkw-Leichtmetallrädern entwickelt. Werke hat das jetzt in Hallenberg-Hesborn im Sauerland ansässige Familienunternehmen in Medebach, Solingen und Bad Langensalza sowie in Österreich, Südafrika und den USA.
Das Werk sei eine große Chance für die Region. „Das ist wie ein Sechser im Lotto“, sagte der Kodersdorfer Bürgermeister René Schöne unserem Sender. Nun müssten alle weiteren Voraussetzungen geschaffen werden. Die Gemeinde will ab Sommer den Standort an der A 4 für 2,1 Millionen Euro erschließen. Fördermittel wurden beantragt. Die Bewertung sei positiv.
Etwas ist schon zu sehen. Auf der Fläche wurden Bahnen mit Flatterband gezogen „Vorsorglich, dass die Feldlerche dort gar nicht erst nistet und noch Probleme schafft“, meint schmunzelnd Schöne.
Im Werk werden Gießer, Zerspaner, Fräser, Programmierer und andere Fachleute arbeiten. Der Investor will zu gegebener Zeit eine Hotline für Bewerbungen schalten. (kmk)
